Buchvorstellung: The Brain's Way of Healing

"Wie das Gehirn heilt: Neueste Erkenntnisse aus der Neurowissenschaft" Cover der deutschen Ausgabe
"Wie das Gehirn heilt: Neueste Erkenntnisse aus der Neurowissenschaft" Cover der deutschen Ausgabe

Wie sein Vorgänger beschreibt das Buch anhand einer Reihe von Fallberichten wie Neuroplastizität zur Heilung genutzt werden kann, lässt aber auch die Schattenseiten dieser nicht aus (Neuroplastizität spielt beispielsweise eine wichtige Rolle beim Entstehen von chronischen Schmerzen wie im Buch beschrieben, etc.).

 

Doidge skizziert eine Vielzahl an Methoden, welche die Plastizität des Gehirns auf teils sehr unterschiedliche Art und Weise nutzen. Manche arbeiten mit Bewegung, andere nutzen elektrische Stimulation, Visualisationstechniken, Licht, oder Ton um die Lernfähigkeit des Gehirns anzuregen. Der Autor beschreibt - teils sehr ausführlich - die Lebens, Krankheits- und Heilungsgeschichten (eigentlich müsste man wohl eher Lerngeschichten sagen) von Menschen die ihren ungünstigen Zukunftsprognosen zum Trotz erstaunliche Heilungsprozesse erlebten. 

Er beschreibt einen Parkinsonkranken der seine Symptome durch eine selbstentwickelte Gehmethode so weit reduzieren konnte, dass Ärzte seine Diagnose für falsch hielten (er half später anderen das Selbe zu tun), Menschen mit schweren - prognostiziert irreversiblen -Hirnschäden die wieder volle Funktion erlangten,  einen Blinden der mittels Bewusstheit und Bewegung wieder lernte zu sehen, von

Legasthenikern die mittels gezieltem Gehörtraining (oder besser: Hirntraining über das Gehör) zu guten Schülern und später Akademiker (u.a. ein Arzt) wurden, Patienten die für Jahrzehnte an chronischen Schmerzen litten und diese mit Hilfe von neuroplastischen Visualisationstechniken überwanden etc.  

Das Buch ist mit drei verschiedenen Covers erhältlich.

Auch die Entwicklungsgeschichten der Methoden werden beschrieben. Besonders interessant fand ich die Lebensgeschichten von Moshe Feldenkrais (mit seiner Schülerin Anat Baniel) und Alfred Tomatis, Visionäre in ihrem jeweiligen Gebiet. Erstere liest sich wie ein Agentenkrimi.

Oft schwenkt der Autor nahtlos von einer Lebensgeschichte zur anderen, vom Patienten zum Therapeuten, vom Schüler zum Lehrer. Auf diese Weise werden die Methoden lebendig beschrieben, der Leser bekommt ein Bild anstelle einer trockenen theoretischen Beschreibung.

Die Methoden sind teilweise wirklich sehr verschieden, Doidge beschreibt sie einfach ohne sie zu bewerten. 

Wer das Buch gelesen hat kann sicher besser verstehen warum NeuroScanBalance funktioniert und was dabei im Gehirn passiert.

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Über den Autor:

Norman Doidge ist Psychiater und Psychoanalytiker am Columbia University Center for Psychoanalytic Training and Research in New York und an der University of Toronto. Mehrere seiner Veröffentlichungen wurden Ausgezeichnet. Seine beiden Bücher The Brain that changes Itself  (Neustart im Kopf) und The Brain's Way of Healing sind New York Times Bestseller.